HCS Human Capital SystemVirtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Tarot in der Wissenstransformation





Hod

Hod = Ruhm, Majestät

 

Die Kräfte von Hod zeigen sich als Ordnung, Formulierung, Systematisierung, Kodifizierung - Sephira der Ordnung

 

Zwischen dem Prinzip der Form und dem Begriff der Ordnung bestehen aber erhebliche Unterschiede.

 

Was in Nezach sinnlich fühlbar und spürbar ist, wird in Hod geistig (nicht spiritualistisch) fassbar und erkennbar. Mann gewinnt überblick, Formulierung, oder, aus einem anderen Aspekt heraus betrachtet, Kodifizierung (Gesetzesaufzeichnungen).

 

Der Todesaspekt von Binah äußert sich in Hod in einer besonderen Form des Konservierens, die auf die Einhaltung der Form um der Form willen den höchsten Wert legt. Aus diesem Grunde muss Hod jeder Kraft, die auf irgendeine Veränderung oder Entwicklung hin tendiert, energisch Widerstand leisten.

 

Hod = Ebene der Sterilität, Nezach = Ebene der Fertilität (Fruchtbarkeit).

Orange

 

"Vielfältigen", "Vielgestaltigen"

 

Raphael: Der Arzt Gottes, Heiler, Heilung von Wunden.

Wiederherstellung der Ordnung, Herbeiführung des ursprünglichen Zustandes = Ordnungsprinzip von Hod.

 

Um des gleichen formgebenden Prinzips willen schlägt Geburah Wunden, während Hod sie durch Raphael heilt.

 

In Hod hat das Schwert endgültig die Funktion des Scheidens und Unterscheidens, des Einteilens als Ausdruck dessen, was der Mensch mit der Kraft seines Geistes und seines Verstandes vollbringt. In dieser Weise vertritt das Schwert das Element Luft, das Element des Geistes, des Verstandes, des Intellekts.

 

Raphael vertritt also das Prinzip der Ordnung vom Kopf, vom Intellekt her. Er systematisiert. Der Natur entsprechend zeigt sich dieses System vor allem als Gedankenform, zum Beispiel in der Philosophie.

 

"Sühne der Götter", "Kinder der Götter und Göttinnen".

 

Hier ist es, wo der Mensch seine endgültige Form als Mann UND Frau erhält. Erst ab hier (Hod), können wir den Menschen als ganzheitliches Wesen in Betracht ziehen. Von Nezach her ist er mit einer Vielfalt von Kräften ausgestattet, die in Hod ihre Ordnung, Form und Benennung erhalten haben, so dass der Mensch nun, sowohl von der Form als auch von der Kraft her, bereit ist und über die notwendigen Voraussetzungen verfügt, sich in Jesod mit den Bildern der Seele erfüllen zu lassen, d.h. die eigentliche Menschwerdung kann erst dann erfolgen, wenn die beiden äußeren Säulen des Baumes des Lebens, die wir nun auch als die Säulen BOAS und JACHIN erkennen, vollständig errichtet sind und miteinander Stabilität bilden. Erst dann kann Jesod als das "Fundament" seine Aufgabe wahrnehmen und den Baum des Lebens ausbalanciert und stabil in Malkuth verankern.

 

Planet: Merkur: regiert alles, was mit Form und Gestalt im geistigen intellektuellen Sinne zu tun hat. Intellektuelle, verbale Ausdrucksfähigkeit, mündlich wie schriftlich, ja Kommunikation überhaupt, fällt in das Gebiet des Merkur. Seine Kraft formuliert und systematisiert die Dinge auf der irdisch-materiellen Ebene.

 

Zuerst muss das Dreieck Malkuth, Nezach und Hod geschlossen und ausbalanciert werden, bevor Jesod (in der psychologischen Sprache annähernd etwa dem Unbewussten entsprechend) seine helfende und heilende Wirkung entfalten kann.

 

Symbole:

Namen an sich,

Mantram, Silben, Apron (Schürze, die die Lendengegend bedeckt)

Gesetzesbücher, Verfassungen

"Es steht geschrieben"

mathematische und physikalische Formeln

(Formeln sind im Gegensatz zu Symbolen nicht entwicklungsfähig, Symbole sind Träger einer lebendigen Kraft, Formeln nicht).

Planet: Merkur

 

Magisches Bild: Hermaphrodit, ein Wesen, das weder Mann noch Frau ist, das sich aber von Androgyn in einer ganz wesentlichen Weise unterscheidet:

Der Androgyn ist ein Ausdruck der Vereinigung der polar entgegengesetzten männlichen und weiblichen Kräfte, die zu einem Kraftfluss zwischen den Polen führt.

Der Hermaphrodit ist das genaue Gegenteil davon. Bei ihm führt die Vereinigung der männlichen und weiblichen Polarität nicht zu einem Kraftfluss, sondern zu einem Stillstand und Aufhören des Fließens jeglicher Kraft. Im Hermaphroditen zeigt sich der tödliche Aspekt der weiblichen Säule als Konservatismus, der um der Erhaltung des Bewährten, Bestehenden willen sich von jedem belebenden Krafteinfluss fernhält. Dies ist die negative Seite der Kodifizierung (Gesetzesschreibung), der Ordnung, das "Law-and-Order-"Prinzip, das so leicht jede soziale Entwicklung verhindert. Auch das sind Prinzipien, die alle dem Gott Thoth zugeschrieben werden, dem Gott, der schreibt, rechnet und ordnet.

 

Hod ist der Sitz für mentale Fähigkeiten wie Intuition, Vorstellungskraft, Phantasie und der imaginativen Kräfte. Sie ist auch der Sitz unseres angelernten Wissens, unserer Erziehung und Sozialisation.

Ihren negativen Aspekt findet die Sphäre besonders in der Hemmung unserer imaginativen Kräfte. Dann sind wir von wesentlichen Teilen unseres Trieblebens und unserer unbewussten Impulse abgeschnitten und sie werden sich Wege suchen, um zu ihrem Recht zu kommen. Meist zeigen sie sich in Form von Zwängen, Ordnungszwang, Zählzwang oder Waschzwang beispielsweise, die von großen Schuldgefühlen angesichts ganz natürlicher sexueller oder aggressiver Impulse zeugen.

Wenn diese Sphäre blockiert ist, neigt der Mensch zu zwanghaftem, starren Verhalten, er versucht, sich an äußeren Normen und erdachten Prinzipien zu orientieren, weil ihm das intuitive Gefühl für gut und Böse, wahr und falsch abhanden gekommen ist. Er steht mit seinen Gefühlen und Impulsen in einem schlechten Kontakt. Daher wird sein Verhalten unecht, unauthentisch, fremdbestimmt und seine Wertvorstellungen lebens- und menschenfeindlich. Die negative Seite liegt auch in einem kalten Rationalismus, einem nüchternen Intellekt, der die Gefühlswelt gerne ausschalten möchte, weil sie ihm unheimlich ist. Dann möchte man über alles Geschehen Kontrolle haben und versucht, das lebendige Chaos von Nezach durch eine übergreifende starre Ordnung zu bannen. So wird das Verhalten unkreativ und unfruchtbar.